Eine Reise zu den Ursprüngen des Weinlandes Katalonien

Eine Reise zu den Ursprüngen des Weinlandes Katalonien

Die Verbindung zwischen Katalonien und der Weinherstellung geht auf viele Jahrhunderte zurück – bis zu den Zeiten, als die Griechen die Region im 8. Jahrhundert v. Chr. besiedelten. Schon damals begann der Wein als unumgängliches Element des sozialen, politischen und auch religiösen Lebens eine wichtige Rolle zu spielen. Die Welt des Weines erlebte in Katalonien seitdem etliche gute und auch schlechte Zeiten bis hin zum heutigen Aufschwung, wo er erneut im Mittelpunkt des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens steht.

Die Verbindung zwischen Katalonien und der Weinherstellung geht auf viele Jahrhunderte zurück.

Die Anfänge des Wein-Königreichs

Obwohl die Weinherstellung grundsätzlich in Asien begann, ist es den alten Griechen zu verdanken, dass die Produktion und der Weinkonsum im Abendland vorangetrieben wurden. In Katalonien sind viele Überreste aus vergangenen Zeiten gefunden worden. Nicht nur Texte geben Aufschluss darüber, wie die Welt des Weines einmal ausgesehen hat, sondern auch Tonkrüge und andere Utensilien.

Einige dieser Beweise sind in einer kleinen, aber feinen Sonderausstellung im Archäologiemuseum von Barcelona zu sehen. „Der griechische Wein: Von der Antike bis zum heutigen katalanischen Weinbau“ schildert unten anderem, wie sich der Status des Weins innerhalb der katalanischen Gesellschaft, von damals– als sich nur Männer zum Weintrinken in der Öffentlichkeit versammelten – bis heute gewandelt hat. Aber nicht alles hat sich seitdem verändert: Je nach Herkunft, Art und Qualität der Trauben wurden schon in jenen Zeiten die verschiedenen Weine klassifiziert: Weiß, Rot oder Rosé, süß oder trocken, gehörten unter den Griechen zum alltäglichen Wortschatz – hierbei handelt es sich in der Tat um keine neue Erfindung!

Der Naturforscher Theophrastos von Eresos hat im 4. Jahrhundert v. Chr. das Anlegen der Weinberge bzw. die Wichtigkeit des Rebschnitts schriftlich vermerkt. Aus seinen hinterlassenen Schriften geht z. B. hervor, welche Gerätschaften man für die Ernte genutzt hat oder wie der Most gelagert und auf dem Seeweg transportiert wurde. Wertvolle Abbildungen vom damaligen Katalonien und dem Mittelmeerraum sind geben Aufschluss darüber.

Diese höchstinteressanten Zeitzeugnisse geben uns allerdings leider keine Auskunft darüber, wie die Weine damals geschmeckt haben. Noch eins ist uns aber dank der Aufzeichnungen Theophrastos von Eresos bewusst: Das Trinken von Wein in Reinform haben die Griechen für barbarisch empfunden – eher wurde jedes Maß Wein mit zwei Maß Wasser verdünnt. Wer heute so etwas mit einem guten Wein tun würde, der würde wohl bestimmter Restaurants verwiesen werden!

Katalonien, Land des Weintourismus

Es ist teilweise diese Vergangenheit, die aus Katalonien ein Land des (Wein)tourismus macht. Empòrion hieß die Kolonie, die die Griechen im Norden der Region errichtet haben – ab dem 1. Jahrhundert wurde sie dann in Emporiae, eine römische Stadt, umbenannt. Das heutige Empúries kann man natürlich besichtigen und sollte bei einem Besuch in der Region auf keinen Fall fehlen: Dort werden gelegentlich kleine Ausstellungen zum Thema Wein organisiert. Auch in der Weinlagerstätte von Teià, nördlich von Barcelona; in den berühmten Weinherstellungsregionen wie etwa dem Priorat in Tarragona, oder auch durch die sogenannte „Weinstrecke von Lleida“ (Ruta del vi de Lleida) kann man die tausendjährige Verbindung Kataloniens mit der Weinwelt erkunden.

Informationen zum Weintourismus in Katalonien erhalten Sie auf http://katalonien-tourismus.de/category/katalonien-bietet/weintourismus und unter info.act.de@gencat.cat.

Archäologiemuseum von Barcelona.

Bilder © Ferran Porta im Archäologiemuseum von Barcelona (hashtag auf Facebook: #MACvigrec)