Cava – eine prickelnde Verführung zur Weihnachtszeit
Und schon ist es wieder soweit, der Dezember mit den größten Feierlichkeiten des Jahres steht vor der Tür. Da die Weihnachtsfeiertage in Katalonien besonders mit Cava gefeiert werden, widmen wir uns heute diesem süßen, mal trockenen, aber immer leckeren Getränk des Monats.
Erfrischend und fröhlich wirkt der prickelnde Cava aus Katalonien. Bild (c) Conselleria d‘Agricultura
Woher stammt der Cava?
Obwohl die Herkunftsbezeichnung „Cava“ in ganz Spanien genutzt werden kann, stammen über 97 Prozent der Produktion aus Katalonien – kein Wunder, dass er international vor allem als katalanisches Produkt gesehen wird. Die katalanische Produktion der Schaumweine blickt auf eine lange Tradition zurück: Im 18. Jahrhundert wurden in verschiedenen Ortschaften um Girona herum die Korken für den französischen Champagner produziert (zur Ursprüngen der Korkenindustrie in Katalonien können Sie sich in diesen Artikel informieren). Einige Zeit später haben die Katalanen damit begonnen, die besten Böden der Region für die eigene Produktion von Schaumweinen ausfindig zu machen und zu bewirtschaften und damit den Grundstein der heutigen erfolgreichen Cavas gelegt.
Rebsorten, Aufzucht, Zucker: Die Klassifizierung der Cavas
Für die Cavaherstellung werden in Katalonien in der Regel bis zu neun Rebsorten genutzt. Unter diesen stechen Xarel·lo, Macabeu und Parellada besonders hervor, jeweils natürlich mit eigenen Eigenschaften, die das Endprodukt prägen. Parellada zum Beispiel ergibt würzige Cavas, während Xarel·lo ausgeglichene Schaumweine mit gutem Säuregehalt hervorbringt. Unter den Rebsorten, die für die Produktion der Cavas üblich sind, befinden sich außerdem Chardonnay, Grenache, Subirat parent (die katalanische Varietät von Malvasier), Spätburgunder (Pinot Noir), die tiefschwarze Monestrell und Trepat, die besonders für Cava Rosé benutzt wird. Jeder Boden ergibt andere Rebsorten, jede Rebsorten ihrerseits eigene Cavas.
Aber die Cava Sorten unterscheiden sich nicht nur in den Rebsorten: Je nach Dauer der Aufzucht werden sie als Cava (ab 9 Monate Aufzucht), Cava Reserva (ab 15 Monate) bzw. Cava Gran Reserva (ab 30 Monate) eingestuft. Und auch der Zucker wirkt als Maßstab, um die Cavas zu klassifizieren: Brut Nature und Brut sind die Varianten, die am wenigsten Zucker enthalten (maximal 12 Gramm pro Liter). Ihnen folgen Extra Sec, Sec und Semisec (zwischen 12 und 50 gr/l.), und letztendlich Dolç (Süß) mit über 50 gr/l.
Genau wie bei der Produktion von Weinen spielt auch beim Cava der ganze Herstellungsprozess eine wesentliche Rolle für das Endergebnis. Jeder Schritt ist wichtig: vom Transport der Trauben über das Keltern oder den Ausbau bis hin zur Entfernung der Sedimente. Die Erfahrung des Winzers, und die Zeit, werden schließlich den Most in einem herausragenden Cava verwandeln.
Der Cava – Der optimale Begleiter zum Essen
Es steht außer Frage: Cavas gibt es tatsächlich für jeden Geschmack. Genau diese Vielfalt, diese riesige Palette an Möglichkeiten, erlaubt es den passenden Cava für jedes Gericht zu finden. Nur, welcher Cava passt am besten mit welchem Gericht zusammen? Eine Antwort auf diese Frage ergeben die sogenannten „Maridatges“, deren Bedeutung wir vor Kurzem in diesem Artikel erläutertet haben. „Maridatges“ gehören heutzutage in Katalonien zu den unumgänglichen Erfahrungen der Cavaliebhaber (und auch der Weinliebhaber!) weltweit, eine Erfahrung, die wir unseren Leser wirklich nur empfehlen können.
Und all die Gerichte, die sich mit Cava gut kombinieren lassen stellen wir Ihnen in unserem nächsten Blogbeitrag vor. Denn Cava ist der perfekte Begleiter sowohl zu Pasta, Salat oder Reis, als auch zu Meeresfrüchten Fisch und Fleisch. Genießen Sie Cava außerdem auch zu Nachspeisen. In diesem Sinne und als kleiner Tipp: Die typische „Crema catalana“ passt mit einem süßen Cava (Cava dolç) einfach perfekt!
Prost und guten Appetit, liebe Leserinnen und Leser.